Geografisch-historische Durchdringung

Die Schriften von Herodot aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., insbesondere seine Erörterung der Entstehung des Nildeltas, sind wahrscheinlich das früheste Beispiel für das, was man heute als historische Geografie bezeichnen würde. Seit diesen Anfängen hat sich die Erforschung der Erde als Lebensraum des Menschen, der Erdprozesse und der Verbreitung der terrestrischen Phänomene bis heute fortgesetzt (Sala, ***). Die historische Geographie blieb bis zum 17. Jahrhundert, als Philipp Clüver eine historische Geographie Deutschlands veröffentlichte, ein relativ unentwickeltes Studiengebiet. Im 19. Jahrhundert wurde die Bedeutung der Geografie als Grundlage für das Verständnis der Geschichte an vielen Universitäten (insbesondere in Großbritannien) gelehrt. Die Gründung des Journal of Historical Geography (1975) und historisch-geographischer Forschungsgruppen durch das Institute of British Geographers (1973) und die Association of American Geographers (1979) trugen dazu bei, den historischen Ansatz in der Geographie zu rechtfertigen. Die moderne Technologie hat die historische Geographie in den letzten Jahrzehnten sicherlich unterstützt. Mit der Entwicklung von billigeren und schnelleren Computersystemen und dem Internet hat sich der Zugang zu historischen geographischen Daten erheblich verbessert.