Zahnbelag - ein Biofilm

Parodontalerkrankungen sind infektiös. Gram-positive Bakterien aus dem Speichel exprimieren Adhäsionen, die selektiv an die Pellikel binden und die Kolonisierung und das Wachstum der supragingivalen Plaque vermitteln. Innerhalb weniger Tage kolonisieren gramnegative Arten durch spezifische Rezeptoren, die an die grampositiven Bakterien binden. Bleibt die Besiedlung ungehindert, wird einige Tage später fest haftende mikrobielle Plaque auf der Zahnoberfläche am Zahnfleischrand sichtbar, und es kommt zu einer akuten Entzündungsreaktion, die sich als Gingivitis äußert. Biofilme sind "in einer Matrix eingeschlossene bakterielle Populationen, die aneinander und an Oberflächen oder Grenzflächen haften". Das Biofilm-Konzept ist wichtig für das Verständnis der Patho-Mikrobiologie der Parodontitis und ihrer Beziehung zu systemischen Erkrankungen. Wie bei Biofilmen im Allgemeinen sind auch subgingivale Plaques schwer zu beseitigen. Gramnegative Bakterien in den Biofilmen scheiden Vesikel aus, die reich an LPs sind. Die Biofilme dienen als sich ständig erneuernde Quelle für LPs, die, sobald sich ein Taschenepithel gebildet hat, leichten Zugang zum Bindegewebe und zum Blutkreislauf haben. Physikalische Unterbrechung und Entfernung sind wirksame Methoden zur Bekämpfung von Biofilmen.